Freitag, 28. November 2014

Vorfreude auf ein tolles Wochenende!

Dieses Wochenende wird toll. :) Morgen und übermorgen werden toll, um genau zu sein.
Karo kommt mich in Würzburg besuchen!! Und dass nach mittlerweile wirklich langer Zeit. Ende Januar war sie das letzte mal hier! Zwischenzeitlich ist es nie so ausgegangen, dass sie her gekommen wäre.
Ich freue mich total! Heute hab ich schon mehrmals kleine Luftsprünge gemacht, als ich daran gedacht habe, dass sie morgen da ist :)
Die letzte Woche war scheiße. Anstrengend scheiße. Ich hab nicht darüber gebloggt, weil ... mir das alles zu viel war. Erst ging es mir so schlecht, und es war so dringend, da hab ich immer nur mit Karo selber (und mit meinen Freunden) darüber geredet, und wollte das nicht noch mal alles aufwärmen. Dann hab ich mich an das, was sich angefühlt hat als wäre es das Ende der Welt, etwas gewöhnt, hab Alternativen und Kompromisse gefunden, die das ganze erträglich machen, und es ging mir besser - aber ich hab mich noch ganz "wund" gefühlt. Ganz aufgerieben von all dem Stress und der Verzweiflung und der Angst. So wund, dass ich erst mal ein bisschen heilen musste, bevor ich mich weiter damit auseinandersetzen kann.
(Ganz grob geht es um die Zukunft von mir und Karo. Darum, wann und wo wir zusammenziehen. Es hat sich etwas ergeben, wodurch ich dachte, dass aus geplanten zweieinhalb Jahren bis zum Zusammenziehen viereinhalb Jahre werden würden. Aber so wie's aussieht, würde es auch trotz der Neuerung, falls das tatsächlich so eintritt, schon in zweieinhalb Jahren klappen.)
Nach dem Auf und Ab der Gefühle der letzten Woche bin ich jetzt froh, dass ich mich trotzdem so unglaublich auf Karo freuen kann. <3 Das ist nicht selbstverständlich für mich, weil mich negatives oft sehr runterzieht, und ich Gedanken nicht einfach abschalten kann. Aber trotz all dem was war, waren Karo und ich total liebevoll und verständnisvoll zueinander. Immer wieder fällt mir das auf, dass wir in Situation, in denen wir vor einem halben Jahr total gestritten hätten, mittlerweile uns wirklich verstehen! Und deshalb auch einem Streit auskommen, ohne dass wir dadurch Schaden nehmen (nicht streiten bzw. nicht über Dinge reden soll ja auch nicht gut sein ;) ). Ich glaube, zum Streiten schreibe ich aber mal einen extra Blogpost.
Jedenfalls freue ich mich sehr :) Wir feiern Karos Geburtstag nach, und dafür habe ich das Wochenende geplant. Wir unternehmen einige tolle Dinge, und Karo weiß nicht was, und ich liiiiiiieeeeebe Überraschungen, und es wird total schön! *_________*
Und über diese Umzugs-Sache wollen wir auch sprechen, und das freut mich, weil ich mittlerweile weiß wie ich dazu stehe und die richtigen Sachen sagen kann. Und weil es mich immer wieder freut, mit Karo auch über ernstere Sachen reden zu können - ich liebe diese Offenheit in unserer Beziehung, und vor allem, wie sie immer weiter wächst.
Wie man vielleicht merkt bin ich ganz aufgeregt und hibbelig ;) Karo ist soooooooo niedlich und toll und morgen seh ich sie endlich wieder und das ist einfach nur wundervoll! <3

Samstag, 22. November 2014

Ein nicht so schöner Tag.

Eigentlich wollte ich den nächsten Blogpost darüber schreiben, wie stolz ich darauf bin, was Karo schon alles geschafft hat. Und den nächsten danach darüber, wie dankbar ich meinen Freunden für ihre Unterstützung bin.
Heute ist mir aber nach keinem von beiden.
Heute ist einer von diesen Tagen, an denen ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass es Karo richtig schlecht geht. Wenn ich sie danach frage, antwortet sie aber nicht richtig. Ich bin die ganze Zeit unruhig, Karo meldet sich kaum und wenn dann nicht von ihr aus, und ich ... ich hab wenig Zeit, mir dazu Gedanken zu machen, und steigere die Unruhe dadurch nur noch mehr.
Ich vermisse Karo, wenn sie sich so wenig meldet.
Und der Gedanke, dass sie vielleicht die ganze Zeit an Selbstmord denkt, dass ihr vielleicht die ganze Zeit alles zu viel ist, dass sie vielleicht die ganze Zeit sich selbst weh tun möchte ... :(
Diese Tage sind auch mir zu viel. An diesen Tagen will ich mich im Bett verkriechen, nachdenken wenn ich nachdenken will, Videos schauen wenn ich mich ablenken will, und mit Freunden telefonieren wenn ich reden will. Wenn ich an diesen Tagen aber das nicht kann, weil ich, wie an diesem Wochenende, bei meiner Familie bin ... dann ist das noch schwerer.
Wenn ich Karo frage, ob alles okay ist, und sie "Ja..." antwortet, und ich genau weiß, dass nichts okay ist - dann will ich nachfragen. Dann will ich fragen, ob das wieder nur so eine Antwort wie das "Nichts" ist, worüber sie vor kurzem gebloggt hat, und ob sie eigentlich sehr viel zu sagen hat. Aber in vergangenen Situationen wollte Karo dann meistens nichts dazu sagen. Und normalerweise kommt sie ja, wenn sie reden will. Ach, ich bin in solchen Momenten ständig in einem Zwiespalt: Vertraue ich ihr, dass sie kommt wenn sie Hilfe braucht und will, oder ist das hier ein Moment, in dem ich tun soll was sich für mich richtig anfühlt, und ihr aus meiner Initiative heraus eine Hand reichen? Braucht sie gerade einen Anschubser, oder wirklich einfach nur ihre Ruhe? Es ist nie leicht diese beiden Situationen zu unterscheiden, und ich weiß nicht, wie oft ich das falsche mache.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Karo in solchen Momenten oft selbst nicht so genau weiß, was sie eigentlich will.
Ich hoffe, dass es ihr gut geht. Ich hoffe, dass sie Ruhe im Schlaf findet. Ich hoffe, dass sie sich meldet, wenn sie mit mir reden will - egal wie spät es ist. Ich hoffe, sie weiß noch, dass ich für ihre SMS immer erreichbar bin.
Ich hoffe, sie denkt daran wie sehr ich sie liebe, und wie viel sie mir bedeutet, und als was für einen wundervollen Menschen ich sie sehe.
Ich hoffe.

Mittwoch, 19. November 2014

Ein Beispiel für tägliche, unnütze Unsicherheiten ;)


Da bin ich erst ganz enttäuscht und unsicher, weil ich nicht als "Lieblingsmensch" aufgeführt bin ... und dann bekomme ich eine so süße Antwort, die mir noch viel mehr bedeutet, als wenn ich extra dort stehen würde. Aaaawww. <3

Just the way you are

In Antwort auf Beautiful

Just the way you are

Oh, her eyes, her eyes, 
make the stars look like they're not shining
Her hair, her hair, 
falls perfectly without her trying
She's so beautiful, 
and I tell her every day
Yeah, I know, I know, 
when I compliment her she won't believe me
And it's so, it's so 
sad to think that she don't see what I see
But every time she asks me, "Do I look okay?" 
I say

When I see your face, 
there's not a thing that I would change
'Cause you're amazing 
just the way you are
And when you smile, 
the whole world stops and stares for awhile
'Cause girl you're amazing 
just the way you are

Her lips, her lips, 
I could kiss them all day if she'd let me
Her laugh, her laugh, 
she hates but I think it's so sexy
She's so beautiful, 
and I tell her every day
Oh, you know, you know, you know 
I'd never ask you to change
If perfect's what you're searching for 
then just stay the same
So don't even bother asking if you look okay, 
you know I'll say

When I see your face, 
there's not a thing that I would change
'Cause you're amazing 
just the way you are
And when you smile, 
the whole world stops and stares for awhile
'Cause girl you're amazing 
just the way you are

Just the way you are - Bruno Mars

Montag, 17. November 2014

Die Dinge leicht nehmen.

Die Dinge leicht nehmen hört sich vielleicht nicht nach etwas an, was so angemessen ist, wenn die Partnerin psychisch krank ist. Oder so einfach.

Einfach ist es mit Sicherheit nicht immer, vor allem nicht für mich, aber angemessen ist es auf jeden Fall. Um genau zu sein, ist es für mich oft das beste, was ich tun kann.

Ich habe oft damit zu kämpfen, dass ich die Dinge zu schwer nehme. Karo schreibt mir etwas, was mir Sorgen macht, und ich dreh gleich völlig am Rad. Karo schreibt nichts besonderes, oder wenig, und ich frage mich ob was los ist, oder bin enttäuscht. Und auch in anderen Bereichen des Lebens geht es mir so. Eine Freundin kommt nicht zu einem Treffen, auf das ich mich lange gefreut habe, und ich bin total traurig. Ich erledige irgendeine Arbeit nicht rechtzeitig, weil ich ein paar Stunden einfach mal nichts gemacht habe, und frage mich, wie ich es jemals schaffen soll, weniger faul zu sein.
Es kommt oft vor, dass ich Dinge ganz furchtbar schlimm finde, weil sie nicht so laufen wie ich es mir wünsche. Und je wichtiger mir etwas ist, umso schneller drehe ich deswegen durch.
Aber das tut niemandem gut, vor allem mir nicht. Und es ist doch wichtig, dass ich in meinem Leben Dinge tue, die mir gut tun.

Deshalb: Die Dinge auf die leichte Schulter nehmen. Das tut gut. Das darf man. (Und das wiederum ist etwas, was ich erst vor ein paar Jahren gelernt habe. Vielleicht erst, seit ich Karo kenne.)
Wenn Karo wenig Zeit hat und mir nicht viel schreibt, weil sie müde ist, dann versuche ich nicht traurig zu sein, sondern liebevoll. Weil ich weiß, wie süß sie ist, wenn sie müde ist, und weil ich weiß, dass sie sich freut, wenn ich ihr schreibe, ohne viel zu erwarten.
Das ist der Punkt: Ich versuche, nicht viel zu erwarten. In meinem ganzen Leben habe ich so oft hohe Erwartungen, vor allem an mich selber. Und wenn die nicht erfüllt werden, bin ich ganz unglücklich.
Dabei bin ich viel glücklicher, wenn ich meine Erwartungen ein bisschen niedriger setze! Ich brauche gar nicht so viel.
Und sobald ich alles ein bisschen lockerer nehme, mir nichts perfektes wünsche, wird es auf einmal noch viel schöner, noch etwas perfekter, und ich noch glücklicher.
Die meisten Menschen verstehen vielleicht nicht, wie man sich über so etwas so sehr den Kopf zerbrechen kann.
Aber für mich ist das wahnsinnig schwer. Einfach mal abschalten. Einfach mal mit wenig zufrieden sein. Einfach mal nicht nachgrübeln, sondern genießen, was da ist. Einfach mal glücklich sein, weil es so viel gibt, für das es sich lohnt, glücklich zu sein!
Einfach?!
Ich bin jemand, der dann sogar enttäuscht ist, wenn er es nicht schafft, die Dinge locker zu nehmen ;) Sogar dafür mache ich mir Druck.

In letzter Zeit, das heißt die letzten Tage, gelingt es mir aber wieder besser als die letzten Wochen, einfach glücklich zu sein. Ich bin wirklich zufrieden mit dem was ich habe. Ich finde Karo wirklich niedlich wenn sie so müde ist, dass sie nicht mal mein Gute Nacht mehr liest, anstatt enttäuscht zu sein - wie ich es vor ein paar Wochen vielleicht sogar sehr gewesen wäre.
Ich weiß nicht genau, wie das geht, wieder auf diese leichte Art von Gedanken zu kommen - einen Schalter gibt es glaub ich nicht. Es ist für mich ein Balanceakt, und je öfter ich den gehe, umso eher finde ich mein Gleichgewicht und kann mich darauf halten.
Ich hoffe, es dauert eine Weile, bis ich wieder stürze - manchmal finde ich nämlich nicht so schnell wieder auf das Seil.
Aber auch das wird leichter, wenn man es übt ;)

Dienstag, 11. November 2014

Auf mich allein gestellt?

Wie ist das, wenn die Partnerin psychisch krank ist?
Bin ich auf mich allein gestellt, wenn es mir schlecht geht? Bin ich immer nur traurig, verzweifelt, einsam? Ohne ihre Unterstützung?

Nein. Natürlich bin ich das nicht. Wenn meine Freundin nichts für mich tun könnte, mich nie glücklich machen würde, dann hätte ich schon längst Schluss gemacht.

Heute war ich nicht gut drauf. Ich habe viel Stress an der Uni, auch deswegen habe ich vermutlich viele negative Gedanken zurzeit.
Vorhin habe ich eben noch mit Karo geschrieben, ihr mitgeteilt, wie's mir gerade geht - und sie mich trösten lassen.
Unglaublich liebevoll hat sie mir genau das gegeben, was ich gebraucht habe. Ich habe mich wirklich gefühlt, als hätte sie mich in den Arm genommen, dabei saß sie hunderte Kilometer entfernt vor ihrem Laptop. Aber wie sie mir gesagt hat, was sie an mir liebt, was ich ihr bedeute - das hat mich unendlich glücklich gemacht. Das macht mich ganz stark, das von ihr zu hören.

Karos Situation mag für viele Sorgen in meinem Leben verantwortlich sein, aber Karo selbst ist für unsere Liebe verantwortlich und dafür, dass ich so glücklich sein kann, wie ich es gerade bin. <3

Montag, 10. November 2014

Vom Auf und Ab an ganz normalen Tagen.

Heute morgen, da war ich irgendwie unruhig.
Ich hab schon davon geträumt gehabt, dass Karo geweint hat und ich sie nicht trösten konnte, und einschlafen konnte ich dann nicht mehr wirklich, weil mir irgendwas die Brust zugedrückt hat.
Ich mache mir oft Sorgen. Und natürlich geht es Karo oft schlecht. Über so was mache ich mir meistens keine weiteren Gedanken.
Sagen wollte ich damit eigentlich nur: Der Tag hat nicht gut angefangen, war aber normal.
Gegen elf hat mir Karo dann geschrieben, sie hat sich über sich aufgeregt. Bei mir war sofort wieder die Unruhe da, ich wollte wissen, was los ist, weiß aber auch, dass Karo in solchen Momenten selten direkt erzählen kann, was sie bewegt - wenn sie das überhaupt schafft.
In der folgenden Zeit habe ich dagegen gekämpft, meine wachsende Sorge Überhand nehmen zu lassen. Karo hat sich nicht gemeldet, hatte scheinbar auch wenig Empfang, und das wenige was sie geschrieben hat, hat es nicht besser gemacht.
In solchen Momenten laufen meine Gedanken Amok, ich frage mich was los ist, was der Grund für ihr Verhalten sein könnte, und mein Kopfkino denkt sich grundsätzlich das schlimmste aus. Ich glaube, das ist so eine Angewohnheit von mir, weil ich schon immer gehasst habe, unvorbereitet in Situationen zu sein. Völlig automatisch male ich mir das schlimmste Szenario aus, vielleicht, um dann nicht überrascht, sondern vielleicht sogar erleichtert sein zu können. Aber in diesen Momenten ist das alles andere als angenehm, und ich wünschte, ich wäre lockerer und würde nicht immer den Teufel an die Wand malen.
Dann wäre nämlich nicht nur ich glücklicher, sondern würde auch andere nicht unter Druck setzen, so wie Karo.
Irgendwann war ich so weit, dass ich es für möglich gehalten habe, dass sich Karo versucht hat umzubringen, und sie deshalb auch aus der Tagesklinik abgeholt wurde, wie sie mir geschrieben hat. Ja, mir war klar, dass das die heftigste mögliche Erklärung war. Aber für mich war sie eine logische Erklärung, und eine bessere fällt mir in solchen Momenten oft auch nicht ein. Ich war völlig durch den Wind, habe mehrmals in der Minute auf mein Handy geschaut, obwohl ich im Seminar saß, und musste mir sogar ein paar Tränen aus den Augen wischen - kurz dachte ich sogar, ich renne jetzt einfach raus und heule.
Dann wurde ich wütend. Karo hat weiter abgeblockt, aber nachdem sie mir gesagt hatte, dass meine schlimmsten Befürchtungen nicht stimmten - da wurde meine Sorge von Wut überlaufen. Alle in der Klinik wissen wahrscheinlich Bescheid, vielleicht sogar ihre Mutter, nur ich nicht. Ich, die sie über alles liebt. Sie weiß genau wie weh sie mir damit tut, und wie viel Sorgen ich mir mache, und trotzdem wirft sie mir nur Brocken hin und erklärt sich nicht. Das sind so Gedanken, in denen ich mich dann verrenne.
Trotzdem, immer, unter all diesen Gedanken, habe ich Verständnis. Ich bin wütend, weiß aber im selben Augenblick, dass ich nicht wirklich wütend auf Karo bin, weil ich genau weiß, wieso sie mir nichts erklärt. Ich weiß, dass sie nicht kann, und dass sie sofort würde, wenn sie könnte. Ich weiß das. Ich bin, glaube ich, nicht auf Karo wütend, sondern auf die Situation.
Und nach einer Weile, wenn mir das dann wieder bewusst wird, wird auch meine Wut schwächer.
Trotzdem war ich noch ziemlich schlecht drauf, als ich gerade nach Hause gekommen bin.
Und als ich vor Erschöpfung und Verzweiflung angefangen habe zu weinen, habe ich gesehen, dass Karo gebloggt hat. Zum ersten Mal seit langem, vielleicht zum ersten Mal überhaupt, habe ich eine ausführliche Erklärung zu ihrem Verhalten bekommen. Und das hat soooooooo gut getan.
Meine ganzen negativen Gefühle sind sofort verschwunden. Meine Sorgen haben sich beruhigt, weil ich wusste, was wirklich passiert ist. Ich war kein bisschen wütend mehr auf Karo, denn wie ich ja ohnehin die ganze Zeit wusste, gibt es immer eine Erklärung dafür, wenn sie mich ohne Erklärung dastehen lässt.
Angst, Verzweiflung und Wut werden zu Verständnis und Liebe - ja, so schnell kann es gehen. Dass es so schnell geht, ist aber mir auch neu.
Ich bin so unendlich froh darüber, dass Karo und ich diese Blogs begonnen haben. Das war genau das, was ich mir davon erhofft hatte, aber dieses Gefühl gerade wirklich zu haben, gerade wirklich Bescheid zu wissen, das war noch besser als gedacht.

Ich weiß, das hier ist jetzt sehr lang und ausführlich geworden. Das soll vor allem ein Beispiel dafür sein, wie es mir oft geht. Wie verzweifelt ich mich fühle, und wie gut ich mich aber auch fühlen kann.
In einer Beziehung wie meiner, da wird man hin und her geworfen.
Ich hatte aber noch nie etwas gegen Achterbahnen. :)

Diagnosen.

Zurzeit denke ich öfter mal über Diagnosen nach.

Ich war immer der Meinung gewesen, dass eine Diagnose nicht wirklich wichtig ist. Sie ändert nichts an der Person, sie ist nichts weltbewegendes, sie beschreibt nur einen Zustand, den es ohnehin schon gibt.

Zurzeit macht mir die Diagnose Borderline aber Angst. Seit mir Karo erzählt hat, dass sie wirklich mit Borderline diagnostiziert ist, habe ich nie wirklich intensiv darüber nachgedacht. Aber wenn ich es tue, dann habe ich Angst.
Wenn ich über Borderline lese, dann stehen da Sachen wie "manipulieren", "sich frühzeitig retten", "am Ende (...) immer", "lebenslang" ... Das macht mir Angst. Wird Karo irgendwann mit mir Schluss machen, weil sie Borderline hat, und das viele Borderliner tun? Benutzt Karo mich, unbewusst? Ist alles was passiert, unausweichlich? Wird Karo nie wirklich glücklich sein, werden wir beide nie wirklich glücklich sein, weil sie Borderline hat?
Es gibt eine Sache, die mich aus diesen dunklen Gedanken immer wieder herausholt. Ein Satz:
Ich kenne Karo besser, als ihre Diagnose sie kennt.
Ich weiß, wie Karo ist. Ich weiß, dass Karo mich liebt, und zwar ehrlich und von Herzen, und nicht, weil ich ihr einfach nur nutze. Ich weiß, dass Karo mit all ihrer Kraft darum kämpft, unserer Beziehung nicht zu schaden. Ich weiß, dass Karo ein viel zu guter Mensch ist, als dass sie mir weh tun würde, dass sie mich dafür viel zu sehr liebt. Das alles weiß ich und wusste ich immer. Warum sollte ich eine Diagnose, ein einziges Wort, Berichte von anderen Leuten aus anderen Leben, dieses Wissen ins Wanken bringen lassen?

Zumal ich insgesamt wenig Gemeinsamkeiten zwischen Karo, wie ich sie kenne, und den typischen Borderline-Symptomen sehe. Die Gefühle die sie hat, vielleicht, ja, das kann ich nicht beurteilen, kann es mir aber gut vorstellen. Die Tendenzen, ja.
Ich glaube, das meiste ist wirklich bei Karo vorhanden, aber meinem Gefühl nach schwächer, als es offenbar bei vielen anderen ist.
Natürlich habe ich Angst, mich zu täuschen. Natürlich habe ich Angst, dass ich Karo vielleicht nicht gut genug kenne, dass vielleicht die Diagnose besser zutrifft, als ich es denke.
Aber ich will mich nicht von diesen Gedanken verrückt machen lassen. Denn was ich habe, ist die Gegenwart. So wie Karo jetzt ist, mit den Symptomen wie sie sich jetzt zeigen, kann ich gut umgehen. So wie Karo mich behandelt, sehe ich überhaupt kein Problem.
Ich werde nicht zulassen, dass ich mir von der Diagnose diktieren lasse, wie unsere Zukunft aussehen wird. Ich werde nicht zulassen, dass ich Angst habe, Karo zu verlieren, bevor tatsächlich ein Grund dafür besteht.

Ich kenne Karo besser, als ihre Diagnose sie kennt.

Sonntag, 9. November 2014

Hallo Welt :)

Hallo du lieber Blog-Leser,

falls es dich je auf diese Seite verschlagen sollte. Hallo Karo :)

Ich bin Laura, im Moment 19 Jahre alt, und Studentin.
Meine Freundin nenne ich hier im Blog Karo. Sie ist auch 19. Wir führen eine Fernbeziehung und wohnen 300km entfernt voneinander. Zurzeit ist sie in einer Tagesklinik.

Karo hat momentan die Diagnosen Borderline und soziale Phobie sowie Traumata. Sie wurde auch schon mit schweren Depressionen diagnostiziert.

Ich bin mit ihr zusammen.

Mit einem psychisch kranken Menschen zusammen zu sein, das ist etwas ganz besonderes. Es ist ein Kampf. Ich leide, ich weine, ich verzweifle, ich reiße mich zusammen. Gleichzeitig ist es aber auch eine riesige Chance. So viel, wie ich in den vergangenen 1 1/2 Jahren gelernt habe, hätte ich ohne Karo vielleicht erst in 10 Jahren gelernt. Vielleicht auch nie.
Und die schönen, glücklichen Momente, erlebt man in einer Beziehung, in der einer von beiden psychisch krank ist, wahrscheinlich noch viel heftiger und schöner, als in einer "normalen" Beziehung.

Über diesen Kampf und diese Beziehung, vor allem aber diese Liebe, will ich hier im Blog schreiben. Vielleicht fließt auch oft mal was anderes aus meinem Leben ein, aber hauptsächlich ist das hier ein Blog über meine Beziehung mit all ihren schönen und schlimmen Momenten.
Genauer gesagt, über Das Licht dort vorne - die Hoffnung, auf ein einfacheres und glückliches Leben, die mich und meine Freundin weiterkämpfen lässt.

Ich bin sehr aufgeregt, diesen Blog zu starten, und kann mir noch nicht wirklich vorstellen wohin mich die Reise führen wird. Falls mich irgendjemand auf der Reise begleiten wird, dann freue ich mich darüber :)

Ich bin nicht wirklich zufrieden mit diesem ersten Post, aber es gibt so, so viel zu sagen, um wirklich rüber zu bringen, was meine Beziehung und mein Blog ist - das bekomm ich in ein paar Sätzen einfach nicht hin. Also belasse ich es jetzt einfach mal dabei.

Einen schönen Sonntag,
wünscht Laura