Dienstag, 17. März 2015

Sorgen, Gleichungen und Kaugummi

Mir geht es gut.
Karo geht es schlecht, aber mir geht es gut.
Das ist irgendwie ein ziemlich neues Gefühl für mich. Aber in den letzten Tagen, der letzten Woche ... ist das irgendwie so.

Bisher war ich meistens innerlich sehr, sehr unruhig, wenn es Karo schlecht ging. Oder wenn ich nicht viel von ihr mitbekam, und es ihr vielleicht schlecht ging. Ich konnte mich wenig auf das konzentrieren, was ich gerade mache. Wenn ich etwas schönes gemacht habe, dann war ich innerlich sehr angespannt, weil ich an Karo dachte, und dass es ihr vielleicht schlecht geht. Ich wollte bereit sein, mit ihr zu reden. Ich habe über ihre Gedanken und Gefühle nachgedacht. Ich habe auf Nachrichten gewartet und überlegt, wie ich Fragen formulieren kann, ob ich fragen sollte. Ich habe darum gekämpft, ihr ihre Ruhe zu lassen, und nicht nachzufragen. Ich war in solchen Situationen immer sehr, sehr unruhig, innerlich.
Das ist die letzten Tage nicht mehr so. Ich weiß, dass es Karo nicht gut geht. Aber mir geht es gut. Und ich bin ruhig dabei.
Ich glaube, was passiert ist, ist mehr Akzeptanz. Ich akzeptiere die Situation so, wie sie ist. Karo geht es nicht gut, aber deshalb muss ich nicht unbedingt etwas machen (und angespannt sein, wenn ich gerade nichts machen kann). Wenn Karo ihre Ruhe braucht, schreiben wir eben etwas weniger. Ich werde dadurch nichts wichtiges verpassen, und wenn, dann wird sie es mir sagen. Aber ich brauch nicht ständig in Habachtstellung sein, nur weil es Karo (vielleicht) schlecht geht. Ich darf und vor allem kann trotzdem mein Leben genießen.
Das heißt nicht, dass mir Karos Gefühle egal sind. Oder dass ich mich weniger für ihr Leben interessiere. Sondern es heißt, dass ich loslasse, was ich nicht ändern kann. Wo ich mich nicht kümmern kann, gerade.
Don't worry. Or worry, but know that worrying is as effective as trying to solve an algebra equation by chewing bubble gum.
Wear Sunscreen - Mary Schmich

Ich mach mir keine Sorgen, wenn es gar nicht nötig ist. Und deshalb geht es mir viel, viel besser, und ich bin so richtig gut drauf.
Und für Karo ist das genauso gut: Ich mach ihr weniger Druck, belaste sie nicht zusätzlich und habe vor allem viel mehr Kraft, um ihr den Rücken freizuhalten. Und für sie da zu sein, wenn sie das gerade braucht.
Ich weiß noch nicht, wie lange ich diesen Zustand so beibehalten kann. Aber jetzt funktioniert es doch schon eine ganze Weile. Und bestimmt werd ich mal wieder in alte Muster zurückfallen, aber ich weiß jetzt schon mal, wie das entspannt-sein geht ;)
Das Leben ist schön!

2 Kommentare:

  1. Juhu ein neuer Post - und dann noch so ein positiver! :)
    Ich wünsche dir, dass du dir diese Entspannung lange bei behalten kannst. Weil genau das ist ja der Punkt - es bringt Karo viel mehr ne entspannte, energievolle Freundin zu haben als ne belastete, die soviel Energie für Sorgen ausgibt, dass sie keine mehr hat, wenn Karo sie wirklich mal brauchen sollte. Drück dich!

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