Heute habe ich Karo
das zweite Mal in der Klinik besucht. Ich wollte ein bisschen davon
erzählen, wie es war und was wir gemacht haben und wie‘s uns so
geht. :)
Nach dreieinhalb
Jahren Fernbeziehung ist es mittlerweile Normalität, sich nach etwa
einem Monat endlich wieder umarmen zu können. Die Aufregung ist
nicht mehr da, aber dafür fühlt es sich jetzt wie nach Hause kommen
an, selbst wenn es an einem Ort ist, wo keine von uns beiden zuhause
ist.
Die erste Umarmung
und der erste Kuss sind immer wundervoll. <3
Karo und ich haben
uns zuerst unsere Weihnachtsgeschenke gegeben, weil wir an
Weihnachten beide bei unseren Familien waren. Sie hat schon seit
Wochen ständig erzählt dass sie mir was tolles macht, und sie hat
es ständig in der Klinik herumgezeigt und mir gesagt wie süß es
alle finden – das war echt gemein! ;) Und heute durfte ich es
endlich sehen: Sie hat mir eine Schachtel gebastelt, und, vor allem,
ein Buch darüber warum sie mich liebt, total schön personalisiert
mit vielen Fotos und Erinnerungen und aaaaaaaaaaaaaaaahhhhhh <3 <3
<3 <3 Ich hab mich unglaublich gefreut, und definitiv fast
geweint!!
Ich hab Karo eine
Zeitschrift geschenkt und ein Armband, von dem ich das gleiche habe.
Sie hat sich total gefreut darüber, was mich echt glücklich gemacht
hat. *___*
Dann haben wir
zusammen in der Stadt Mittag gegessen und sehr viel geredet. Obwohl
wir mehrmals die Woche telefonieren, oft auch zumindest kurz täglich,
gibt es doch immer Gespräche, die sich leichter führen lassen wenn
man sich gegenüber sitzt und auch wirklich viel Zeit füreinander
hat. Karo hat mir viel von ihren Therapien erzählt. Zu hören wie
sehr sie an sich arbeitet, wie viel sie lernt und wie wohl sie sich
dort fühlt, wie stark die Gefühle sind die so dort erlebt – das
hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich bin so, so unendlich
stolz auf sie. Sie ist so reflektiert und stark und mutig, und es
gibt kaum jemanden den ich so sehr bewundere wie sie. Was Karo
tagtäglich leistet und ganz besonders jetzt in der Klinik ist etwas,
wovon sich viele Menschen eine Scheibe abschneiden können.
Dass sie mich so
sehr an diesem Prozess teilhaben lässt und mich so so offen in ihr
Leben einlädt bedeutet mir echt viel.
Mich beschäftigen
zurzeit oft Fragen nach meiner Zukunft, und ich konnte mit ihr unter
anderem auch darüber reden. Insbesondere haben wir auch darüber
geredet, dass ich nach meinem Master zu ihr ziehen möchte, auch wenn
mir diese Entscheidung Angst macht, weil dann die Entfernung zu
meiner Familie ziemlich groß sein wird. Es hat mir echt gut getan,
mit ihr noch einmal darüber zu sprechen und sie einfach so
verständnisvoll an meiner Seite zu haben, und mir Mut zu machen. Ich
kann mich bei Karo bedingungslos fallen lassen, und das weiß ich
unendlich zu schätzen. <3
Nachmittags haben
wir uns mit einer Mitpatientin von Karo getroffen, mit der sie sich
sehr gut versteht. Das war echt schön! Sie war auch total lieb und
wir hatten eine richtig gute Zeit zusammen.
Auch als wir wieder
zurück in der Klinik und auf Station waren hab ich noch einige
andere Menschen kennengelernt. Ich find so was total schön! Karo
erzählt mir oft von ihnen und mich mal selbst mit ihnen zu
unterhalten und Gesichter zu den Namen zu haben ist da echt wertvoll.
Ganz besonders weil
sie auch alle echt nett zu sein scheinen und teilweise auch wirklich
lustig sind ;) Ich finde das etwas ganz Besonderes, diese Stimmung
auf Station mitzubekommen. Alle sind sehr offen miteinander, und
soweit ich das sehen konnte, wird sehr respektvoll miteinander
umgegangen, weil alle zumindest ungefähr wissen, mit welchen
Problemen das Gegenüber zu kämpfen hat. Daraus entsteht auch ein
total angenehmer Humor, bei dem es für niemanden ein Problem zu sein
scheint, miteinander über die eigenen Schwierigkeiten zu lachen. Ich
kann gut verstehen, warum Karo sich mit diesen Menschen und auf
Station mittlerweile so wohl fühlt.
Karo grade mal für
einige Stunden sehen zu können, das ist schwer. Die Fernbeziehung
und die Zeiten zwischen den Besuchen sind wir ja gewohnt, aber wir
sind es halt auch gewohnt, dann miteinander kuscheln und ein
Wochenende intensiv miteinander verbringen zu können. Nur ein paar
Stunden in mehr oder weniger Öffentlichkeit zu haben, das ist
schwer, vor allem jetzt, wo ich gerade in der S-Bahn sitze und wieder
von ihr weg fahren muss. :(
Aaaaber ich will
mich nicht beschweren. Es ist ja auch nur für einige Wochen/Monate
so, und danach haben wir wieder Zeit uns miteinander einzuigeln ;)
Und vor allem bin
ich auch wirklich sehr dankbar, diese Zeit so intensiv miterleben zu
dürfen und hier diesen Teil ihres Lebens sehen zu können! Und,
natürlich, sie überhaupt sehen zu können. Händchen haltend in der
Stadt rumgehen zu können. Auf Station zu sehen, wie alle wissen, wer
ich für sie bin. :) Sie beim Tischtennisspielen in eine Ecke zu
ziehen und zu küssen. <3
Jaaaa, ich bin grad emotional. Es war halt schön! Und ich hab sie halt echt ganz, ganz doll lieb! :) Aber um solche Dinge zu lesen seid ihr ja auch hier. Also, gern geschehen ;)
Hallo. :)
AntwortenLöschenDas klingt nach einem sehr guten Tag. :) Ich freue mich, dass ihr ihn gemeinsam verbringen konntet und dass sie sich an allem so teilhaben lässt. Mir wäre das an deiner Stelle auch sehr viel wert! Mehr Vertrauen kann man ja eigentlich nicht zeigen. :)
Ich mag, wie begeistert du über den Tag schreibst. Der ganze Post ist voller Herz. *.* Da wird man selber ganz emotional. ;)
Das mit dem zu ihr ziehen wollen finde ich auch sehr sehr toll. Denn in einem Post habe ich gelesen, dass das noch ein schwieriges Thema ist, aber dann scheint sich da ja die Grundstimmung etwas gelockert zu haben. :)
Hach, ihr beide! *.* Ihr kriegt das schon alles hin! :)
Liebe Grüße. :)
Jade
Danke für deinen Kommentar, aaah! <3 <3
LöschenIch freu mich voll über alles was du schreibst.
Und ja, das Thema mit dem Zusammenziehen ... es ist was, was bei mir die ganze Zeit im Kopf arbeitet, und ich brauch einfach immer Zeit, um mich an Gedanken zu gewöhnen. Aber ich denke, wir kriegen das hin. Und ich freu mich irgendwie auch drauf. :)
<3 <3
Gerne! :)
LöschenIch freue mich, dass du dich so freust. ;)
Das ist ja auch eine schwierige Entscheidung, so weit wegzuziehen. Da würde ich auch genau überlegen, ob das funktioniert und ich das wirklich möchte.
Dass ihr das (und andere Hürden) gemeinsam überwinden könnt, glaube ich auch. :) Ihr seid jedenfalls auf einem guten Weg. :)