Freitag, 2. März 2018

Beziehungsalltag in der Klinikzeit

Vor einer Weile hat Karo darüber gebloggt, wie ein normaler Tag bei ihr auf Station aussieht. Damit hat sie mir unwissenderweise meine Idee geklaut, die ich schon seit bestimmt über einem Jahr hab, mal über eine Woche im Alltag von unserer Beziehung zu bloggen! Weil ich das nicht auf mir sitzen lassen konnte, hab ich es dann doch endlich durchgezogen eine Woche mitzuschreiben, und ca zwei Wochen später seht ihr jetzt auch das Ergebnis davon.

Die Woche die hier beispielhaft für eine normale Woche in unserer Beziehung stehen soll, ist ein bisschen anders, weil Karo zu der Zeit ja gerade in der Klinik war. Das hat auf jeden Fall auch Auswirkungen auf unsere Beziehung, zum Beispiel darin, dass wir deutlich weniger Zeit und Gespräche als Paar miteinander haben, was - wie ihr sehen werdet - zu Stress zwischen uns führen kann. Außerdem habe ich Karo in dieser Woche getroffen, was ja ca. einmal im Monat passiert, aber nur für einen Tag, weil siehe oben: Klinik. 

Das hier ist also: Wie wir als Paar sind, wenn Karo in der Klinik Therapie hat.

Dienstag, 13. Februar
Ich wache um ca. 7:30 auf und schreibe Karo Guten Morgen. Etwa eine Stunde später wünscht auch sie mir einen guten Morgen. Ich stecke mitten in der Prüfungszeit und habe deshalb einen vollen Tag vor mir. Ich frühstücke und bereite mich auf alles vor. Um etwa 10 Uhr schickt mir Karo ein Foto aus der Ergotherapie und wir unterhalten uns kurz darüber, dann fange ich an zu lernen. Um 11 Uhr habe ich eine willkommene Pause, als Karo mir von ihrem oben erwähnten Blogeintrag erzählt, ich den durch lese und ihr eine Sprachaufnahme dazu mache, worauf sie auch antwortet.. Über den Nachmittag verteilt schicke ich ihr zwei weitere kurze Nachrichten. Um vier Uhr bin ich mit Lernen fertig. Ich gehe noch spazieren und schicke ihr um fünf Uhr ein Selfie von mir auf dem Spaziergang. Kurz darauf antwortet sie mir auf meine Nachrichten und erzählt, dass sie gerade einkaufen war. Ich gehe auch noch einkaufen und gebe bei Karo mit dem Krapfen an, den ich mir gekauft habe und frag sie, ob sie morgen telefonieren will. Nach einer Weile sehe ich, dass Karo die Nachrichten gelesen, aber nicht geantwortet hat. Um etwa acht Uhr Abends macht mir Karo eine Sprachnachricht. Sie erzählt mir, dass sie einen sehr anstrengenden Tag hatte, an dem sie schlechte Nachrichten von ihrer Familie bekommen hat und viele Flashbacks hatte und es ihr nicht gut geht. Wir unterhalten uns ein bisschen darüber. Um ca. 20:45 schickt mir Karo ein Selfie von ihr im Bett (unser tägliches Ritual) und wünscht mir eine gute Nacht, die ich ihr zurück wünsche. Ich bin noch wach bis ca. 23 Uhr, und schicke ihr dann ebenfalls ein Gute-Nacht-Selfie. 

Mittwoch, 14. Februar
Ich habe an diesem Tag ein wichtiges Vorstellungsgespräch in der Nähe von Karos Wohnort, wo wir im Herbst zusammenziehen werden. Deshalb wache ich schon um 5:30 auf und bin um 7 Uhr am Bahnhof, wo ich Karo guten Morgen schreibe und einen schönen Valentinstag wünsche. Um 8:25 antwortet sie auf diese Nachrichten. Ich bin ziemlich nervös und habe Verspätungen und schicke ihr dazu ein paar Nachrichten. Ich frage sie auch ob sie beruhigende Worte für mich hat und schicke ihr dann Screenshots einer Unterhaltung mit einer guten Freundin, die mich auch beruhigen konnte. Um etwa 12 Uhr schickt mir Karo eine Sprachnachricht mit lieben Wünschen und aufmunternden Worten und ich antworte darauf, mittlerweile schon in der Stadt in der ich das Vorstellungsgespräch habe. Kurz vor 13 Uhr bin ich fertig und frage sie ob sie telefonieren will, da sie aber nicht gleich antwortet, mach ich ihr dann noch zwei Sprachnachrichten in denen ich erkläre wie es war. Um 13:43 antwortet sie mir dass ich das super gemacht hab und wir unterhalten uns noch ein bisschen darüber. 
Etwa eine Stunde später schickt sie mir selbst eine Sprachnachricht, es geht ihr sehr schlecht und sie erst mal schlafen ist. Über den Nachmittag hinweg schicke ich ihr mehrere Nachrichten. Ich mache mir Sorgen um sie und... es tut mir weh, dass es ihr so schlecht geht. Ein Teil von mir ist auch irgendwie eifersüchtig, dass das an diesem großen Tag für mich passieren muss, und sie nicht so da sein kann für mich wie ich es schön finde, und auch sie es bestimmt gern tun würde wenn sie könnte. Um kurz vor acht schreibe ich ihr dass ich sie vermisse und wie es mich manchmal mitnimmt, dass es ihr so schlecht geht. Kurz darauf antwortet sie auf eine Nachricht vom Nachmittag und schickt mir dann eine Videonachricht von sich selbst, in der sie mir von ihrem Abend kurz erzählt und dass sie jetzt schlafen geht. Sie ist sehr süß. Ich bin übermüdet und emotional und spamme sie mit Nachrichten dazu zu wie gern ich sie hab und dass sie süß ist. Sie antwortet dass sie mich liebt (braves Mädchen ;) ) und ich spamme sie weiter zu, bis sie mir ihr Gute-Nacht-Bild schickt. Mir geht's nicht gut und ich vermisse sie sehr und weine und es tut mir weh, wie wenig sie gerade Zeit für mich hat. Es ist ein ziemlich emotionaler Tag.

Donnerstag, 15. Februar
Um acht Uhr schreibe ich Guten Morgen, und kurz darauf schreibt Karo dasselbe zurück. Der letzte Tag hängt mir immer noch nach und es verletzt mich, so viel von mir gegeben zu haben und so wenig Reaktion darauf zu bekommen. Ich entscheide mich dazu, mich heute nicht bei ihr zu melden bis sie mir schreibt. Zum Teil ist das eine ziemlich unvernünftige Trotzreaktion auf meine Gefühle von gestern Abend, zum Teil sage ich mir dass sie ja vielleicht auch den Abstand braucht und es ihr gut tut nicht immer auf meine Nachrichten antworten zu müssen, zum Teil will ich einfach das Gefühl haben dass sie gerade wirklich mit mir reden wollte, wenn sie sich denn dann meldet. Ich halte das ganze nur bis etwa drei Uhr durch, wo sie sich dann immer noch nicht gemeldet hat. Ich schreib ihr dass ich es blöd fand ihr bis jetzt nicht geschrieben zu haben und erzähle ihr was ich bis jetzt gemacht habe. Um vier Uhr erreicht mich eine SMS von ihr, ob es mir gut geht und dass sie mich vermisst. Meine Nachrichten von vor einer Stunde haben sie nicht erreicht (weil die App manchmal spinnt). Ich habe mittlerweile ein sehr schlechtes Gewissen zu meinem "Plan" von heute morgen und entscheide mich, ihr davon zu erzählen und mich dafür zu entschuldigen. Das verletzt sie jedoch dann erst recht und wir haben so etwas ähnliches wie einen Streit, in dem ich allerdings das Gefühl hab dass sie zwar irgendwo sauer auf mich ist, sie sich offen aber nur selbst fertig macht. Irgendwie habe ich das Gefühl sowohl meine eigene Verletztheit, Wut und andere Gefühle zu fühlen, gleichzeitig aber auch zu versuchen ihre Seite der Auseinandersetzung einzunehmen in der auch sie das Recht hätte auf mich sauer zu sein, was sie aber so gar nicht fühlen und kommunizieren kann. Es ist anstrengend und nicht schön. Es macht nie Spaß, mich mit ihr zu streiten.
Um etwa halb neun telefonieren wir für eine Weile und reden auch kurz über die Auseinandersetzung. Dann erzählt sie mir aber auch sehr viel von ihrem gestrigen und heutigen Tag und wir unterhalten uns über den kommenden Samstag, an dem ich sie besuchen werde. Das Telefonat ist total schön und tut sehr gut. Mündlich ist es einfacher, Gefühle richtig rüberzubringen und es fühlt sich näher an. Außerdem ist es leichter sich zu unterhalten, und es ist so schön so viel von ihrem Alltag mitzubekommen. Wir telefonieren etwa 20 Minuten und dann geht Karo schlafen.

Freitag, 16. Dezember
Wir schreiben uns beide um etwa halb neun guten Morgen. Am Vormittag schicke ich ihr ein Selfie und Nachrichten dazu wie schädlich Rauchen ist, als Screenshots von der Vorlesung die ich gerade für meine Prüfung lerne. Karo antwortet darauf (nicht so begeistert von den Screenshots zum rauchen ;) ) und schickt mir ein Foto aus der Ergotherapie. Es ist schön und dass sag ich ihr und schick ihr dann ein Foto von meinem Mittagessen, wozu mir Karo guten Appetit wünscht. Wir schicken uns am Nachmittag noch einige Nachrichten dazu was wir grad machen und machen Witze. Wir reden auch darüber wann ich morgen kommen soll und sie schickt mir eine Sprachnachricht dazu. Auf ein Selfie das ich ihr schicke bevor ich zu einem Abendessen fahre, sagt sie mir dass ich hübsch bin (<3) und wünscht mir viel Spaß. Um sieben Uhr (!!!) schickt sie mir die Gute-Nacht-Nachricht. Ich antworte ca. eine Stunde später sehr geschockt, schreib ihr dass ich mir die Sprachnachricht später anhöre und mich auch auf morgen freue. Um zwölf Uhr schreibe ich Karo gute Nacht.

Samstag, 17. Februar
Heute treffen wir uns! Um kurz vor acht schreibe ich guten Morgen und schreib ihr noch was dazu wie wir planen uns zu treffen. Karo antwortet um halb neun. Ich schreib ihr dann wie esehr ich mich freue und schick ihr ein Selfie, das Karo süß findet. Wir schnulzen ein bisschen rum und schicken dann nur noch Nachrichten dazu wo ich grade bin/wann ich da bin. Um etwa halb elf komme ich bei ihr an. Wir treffen uns erst mal in der Klinik und gehen dann aber gleich in die Stadt, wo wir ein bisschen spazieren gehen und in Geschäfte gehen, bevor wir um etwa halb zwölf in ein Restaurant gehen. Wir unterhalten uns die ganze Zeit sehr viel und es gibt eigentlich keine stillen Momente, weil wir uns so viel zu erzählen haben und es auch einfach nie langweilig wird. In der Stadt halten wir meistens Händchen, was mir irgendwie immer noch ein warmes Gefühl im Bauch macht. Nach dem Essen gehen wir wieder spazieren und kurz einkaufen und dann in ein Café. Es wird kurzzeitig etwas angespannt als wir darüber reden, wann wir uns das nächste Mal sehen. Überall um uns herum sind Menschen und es ist schwer offen zu reden, und ich bemühe mich die ganze Zeit nicht in Tränen auszubrechen (ja, möglicherweise hab ich auch PMS, aber pschhht). Wir einigen uns so halb und reden erst mal über etwas anderes. Auf dem Weg zur Straßenbahn erzählt mir Karo noch davon, dass sie gerne noch mal in die Klinik gehen würde um ein weiteres Trauma aufzuarbeiten, und dass eigentlich der beste Zeitpunkt dafür diesen Herbst wäre - also quasi gleich nachdem wir zusammenziehen. Sie will meine Meinung dazu wissen, und für mich ist das erst mal sehr überfordernd und etwas beängstigend, weil es ganz anders ist als ich mir unsere ersten Monate zusammenleben vorgestellt habe, und dann ganz allein in einer fremden Stadt bin. In der Bahn zurück reden wir viel, und Karo erzählt mir auch dass es im Café sehr schwierig für sie war offen zu reden, und wir unterhalten uns noch mal ausführlicher darüber und klären das zwischen uns. Wir reden auch viel über den nächsten Klinikaufenthalt und wie es uns beiden mit der Situation geht. Als wir aussteigen, nimmt mich Karo erst mal in den Arm und lässt mich den Stress ein bisschen weg weinen. Sie ist wahnsinnig lieb und verständnisvoll. 
Zurück auf Station spielen wir zusammen ein bisschen Sims und später Karten. Die ganze Zeit reden wir auch viel. 
Um halb sechs verabschiede ich mich, was wie immer sehr schwer ist - besonders, nachdem wir nur so kurz Zeit miteinander hatten. Ich bitte sie noch mir Bilder zu schicken und sie bedankt sich, dass ich sie besucht habe. Am Bahnhof überlege ich ein bisschen über die Kliniksituation und stelle fest, dass ich mir da eigentlich mehr zutrauen kann als ich gerade tue, und dass es schon okay ist wenn sie die Entscheidung trifft die für sie am besten passt. Ich erzähl ihr davon in einer Sprachnachricht, damit sie das gleich weiß, und schreib ihr auch noch wie schön der Tag war. Sie ist sehr dankbar darüber. 
Wir schicken uns noch ein paar Nachrichten dazu was wir machen, bis Karo um etwa halb zehn schlafen geht. 

Sonntag, 18. Februar
Wir haben beide einen sehr faulen Tag vor. Dementsprechend schicken wir uns auch nur eine Handvoll von Nachrichten über den Tag hinweg und versinken ansonsten hauptsächlich in unseren jeweiligen Entspannungsaktivitäten. 

Montag, 19. Februar
Karo schreibt mir guten Morgen um halb acht und erzählt mir etwa eine Stunde später von einer Therapieaufgabe, die sie bewältigt hat. Um kurz vor neun bin ich auch wach und antworte ihr darauf und wir schreiben noch ein bisschen darüber, mit jeweils einigen Zeitabständen. Um zwei Uhr schickt mir Karo Fotos von ihr und einem Freund in der Klinik, ich schreib ihr dass die süß sind. Um kurz vor vier schickt sie mir einen Keks, den ich angemessen bewundere. Etwa um halb fünf schreib ich ihr wie wenig Lust ich noch zu lernen hab. Karo schickt mir ein Foto von dem Spezialkakao von einem Pfleger, den sie meistens bekommt wenn es ihr schlecht geht - und ein angetoastetes Knäckebrot. Ich teile ihr mit dass das ein schreckliches vergehen ist und frag ob es heute schwer für sie ist, aber sie sagt, dass es geht und sie nur schon viel geleistet hat. Wir unterhalten uns noch ein bisschen über ihre grauenhafte Entscheidung, ein Knäckebrot zu toasten. Um halb fünf schickt sie mir ein Foto davon dass sie jetzt einen Film schaut und ich schicke ihr ein beleidigtes Selfie, auf das ich ein Herz bekomme und ein paar liebe Sticker - und den Vorschlag, eine Pause vom Lernen zu machen. Ich mach leider schon die ganze Zeit eine Pause und teile ihr das auch mit. eine halbe Stunde später entscheide ich aber dass ich jetzt doch aufhöre und schreib ihr davon. Nach ein, zwei mehr Nachrichten schreibt mir Karo um kurz vor neun gute Nacht.

So - und das war's! Das ist sehr lang, aber ich hoffe, ihr fandet es trotzdem interessant.

Eine kurze Zusammenfassung:
Als "normale" Tage sehe ich solche, wo wir über den Tag verteilt ständig kurze Nachrichten schreiben, vielleicht mal mit einer mehrstündigen Pause, vielleicht mit einem Telefonat oder mehreren Sprachnachrichten. In der Klinikzeit sind Telefonate leider deutlich seltener, und es gibt mehr von den Tagen an denen es mehrere mehrstündige Pausen in unseren Gesprächen gibt oder wir kaum Nachrichten über unseren Tag schicken. Diese Tage finde ich schwer, und deshalb gibt es in der Klinikzeit auch häufiger angespannte Situationen zwischen uns als sonst normal wäre. 

In dieser speziellen Woche gab es sehr intensive solcher schweren Situationen zwischen uns. Das ist sonst nicht so der Fall, vor allem so etwas großes wie an diesem Donnerstag gab es davor viele Wochen lang nicht, und gab es auch seitdem nicht mehr. Aber gelegentlich ist es halt trotzdem auch Alltag, und deshalb gehört es auch hier dazu.

Karo hat heute gerade ihren letzten Tag in der Klinik. Ich bin sehr stolz auf alles was sie in diesem Aufenthalt wieder erreicht hat. Jetzt wird aber bald auch wieder ein anderer Alltag einkehren, einer in dem sie eben nicht stationäre Therapie macht, und ich würde gerne auch dazu einen Blogpost schreiben, um diese Erfahrungen vergleichen zu können!
Und vielleicht kann ich im Herbst oder nächstes Jahr dann auch einen Blogpost dazu schreiben, wie der Alltag ist, wenn wir zusammen wohnen. :) Darauf freue ich mich schon so sehr.

Jetzt aber erst mal... bis zum nächsten Blogpost!

7 Kommentare:

  1. Zuallererst: GEORG ISST AUCH GETOASTETES KNÄCKEBROT UND DAS IST SO EKLIG! D: Und er mag ENTE, und immer, wenn ich ihm das mache, kotze ich fast von dem Geruch! D:

    Ähm, jetzt zu den wichtigeren Dingen:

    Danke für diesen ausführlichen Post! <3 Ich fand ihn sehr spannend und schön zu lesen und freu mich, dass ich nicht die Einzige bin, die sich trotz Unlust zum Bloggen durchgerungen hat. :)

    Ich bin gespannt, wie es im Herbst bei euch wird! <3

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    1. Neeeiiiin was machen unsere Partner bloß!! Immerhin haben sie uns, die ihnen noch rückmelden wie falsch es ist was sie tun. Sonst wären sie ja komplett verloren!!

      (Das WAR doch das wichtigste, oder?)

      Ich freu mich dass dir der Post gefallen hat <3 <3 :)

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  2. hey. ich bin mit meinem Borderline-Depressiven Freund schon seid 4 1/2 Jahren zusammen. Und lebe mit ihm auch seid 3 Jahren zusammen.

    Ja der Alltag verändert sich nach einer stationären Therapie. Mein Freund z.B. war die erste Zeit sehr nachdenklich und eher verschlossen. Ich merkte richtig wie er Zeit brauchte um alles zu verarbeiten.

    Wie schön das ihr zusammen ziehen wollt, dass ist ein großer Schritt und wieder ein Beweiß dafür das die Partnerschaft mit einem Borderliner durch aus klappen kann. Wenn du möchtest kann ich dir ein paar Tipps geben und von meinen Erfahrungen berichten.


    Liebe Grüße

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  3. ich schon wieder hab was vergessen :)
    Es tut mal gut zu lesen das für dich auch die Klinik Aufenthalte schwierig sind und teilweise belastend. Ich finde man ist so Machtlos, man würde gerne der anderen Person so gerne helfen damit es ihr besser geht, aber durchs handy geht das einfach nicht so richtig.

    Deine Situation von dem Mittwoch abend hatte ich auch schon, ja das tut weh. Ich habe genau das gleiche gemacht wie du und es ging genauso nach hinten los.
    Wenn ich merke das mein Freund gerade nicht in Stimmung ist süße Nachrichten aus zu tauschen, steigere ich mich nicht mehr so darein, sondern lasse es dann auch sein. Aber das nehme ich ihm nicht böse, dass tue ich aus eigen Schutz so zu sagen. Damit ich nicht wider so verletzt bin. Man kann ja zu einem besseren Zeitpunkt dann süße Nachrichten austauschen, ist dann schöner für beide.
    Wenn ich dir einen Tipp geben darf, dass mit der Trotzreaktion ist immer eine GANZ schlechte Idee. Ich habe mir mal gewünscht das er was bestimmtes sagt an dem Abend und das tat er nicht, aus trotz habe ich ihn dann ignoriert und er wusste gar nicht was los war. er war dann sauer auf mich und es kam zum streit. Sag lieber was du möchtest oder das du es schade findest das Karo nicht so süß auf deine Nachrichten geantwortet hat. Glaub mir du fühlst dich danach besser und sie weiß was du fühlst. Bestimmt schreibt sie dir dann eine verständnisvolle Nachricht zurück.

    So jetzt bin ich fertig :)

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    1. Danke für deine Kommentare!

      Ich finde auch, dass die Klinikzeit eine anstrengende Zeit ist. Gleichzeitig schätze ich sie aber auch sehr, weil ich mitbekomme wie sehr sie an sich arbeitet, und wie sie ständig tatsächlich große Fortschritte macht. Und vor allem in Nachhinein ist es toll. Nach beiden Aufenthalten hat sie bisher riesige Schritte gemacht um mit sich selbst besser umgehen zu können, und das tut mir so unendlich gut für sie, und in manchen Bereichen hat es auch positive Auswirkungen auf uns als Paar.

      Mit der Trotzreaktion hast du vollkommen Recht, und rein vom Kopf her war mir das auch da bewusst ;) Ich bin manchmal aber ein sehr sturer Mensch und mach nicht immer das, was logisch ist. Aber ich arbeite daran!

      Viele Grüße!

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  4. Hallo L.
    Vielleicht magst Du Dich mit dem Thema "Co-Abhängigkeit" einmal auseinandersetzen. Oder sogar ihr gemeinsam. Denn es ist schon auffällig, dass sich Dein Alltag nur um Karo dreht, ihr Alltag aber kaum.

    Und ja, Du darfst und sollst fühlen!!! Andernfalls wirst auch Du kaputt gehen.....

    Wie sind denn die Prüfungen gewesen?

    Viele liebe Grüße an Dich... an euch :)

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    1. Hallo!

      Ich weiß was Co-Abhängigkeit ist, und ich weiß auch, dass ich das nicht bin. Karo und ich sind beide sehr selbstständige Menschen und haben in den vergangen Jahren unglaublich viel daran gearbeitet, dass sich jede von uns zuerst mal um sich selbst kümmert.
      Was du hier siehst, ist, dass wir weniger Kontakt als üblich hatten (wegen dem Aufenthalt in der Klinik), und ich Karo sehr vermisst habe. Das halte ich für normal, wenn man sich liebt.

      Es entspricht auch wirklich nicht der Wahrheit, dass sich mein Alltag nur um Karo dreht und ihr Alltag nicht um mich. Ich fand das verletzend zu lesen und es macht mich auch wütend, weil es mir unterstellt, dass ich mein eigenes Leben nicht auf die Reihe bekomme, und Karo unterstellt, dass ich ihr egal bin - und das, obwohl du über uns kaum etwas weißt.
      Das hier ist ein Blog, in dem ich über die Aspekte meiner Beziehung schreibe, die mit Karos psychischer Erkrankung zu tun haben. In diesem Blogpost habe ich deshalb natürlich auch nur die Elemente aufgezählt, in denen Karo und ich Kontakt zueinander hatten. Dass ich in diesen Tagen täglich viele Stunden gelernt habe, Freunde getroffen habe, viele andere Dinge gemacht habe, steht nicht drin, weil das für das Thema nicht relevant war. Genauso wenig steht auch drin was Karo den ganzen Tag lang erlebt hat, was aber sehr gut erklären würde, warum sie wenig Raum und Energie für ausführliche Gespräche mit mir hatte.

      Ich weiß, dass du deinen Kommentar sehr lieb gemeint hast, und mir eher was gutes tun wolltest, als mich zu verletzen. Ich wollte trotzdem ehrlich darauf reagieren.
      Meine Prüfungen sind im Übrigens sehr gut gelaufen. :)

      Grüße zurück!

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