Donnerstag, 31. März 2016

Ein Monat zusammen: Woche 3

Schon wieder kommt die Zusammenfassung etwas später - heute ist ja schon Donnerstag. Das liegt daran, dass Karo und ich über's Wochenende weg waren, am Montag erst zurück kamen und ich die letzten beiden Tage bis relativ spät abends gearbeitet habe.

Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, ob wir in der Woche irgendetwas bestimmtes gemacht haben, oder etwas besonderes passiert ist, oder ich mich auch eine bestimmte Art gefühlt hätte. Ich glaube, es war ziemlich unspektakulär.

Am Wochenende, von Freitag bis Montag, sind wir nach Hause zu meinen Eltern gefahren, das sind ca. 600 km von hier. Meine Familie trifft sich jedes Jahr mit zwei, drei anderen lieben Familien und Menschen in einem kleinen Selbstversorgerhaus mitten im Nirgendwo. Dort ist es total gemütlich und es ist eine wundervolle Atmosphäre dort, alle fühlen sich wohl, man redet miteinander und spielt, kocht zusammen, deckt den Tisch schön, macht Lagerfeuer... es ist eins meiner liebsten Dinge jedes Jahr und ich habe mich so, so gefreut, dieses Jahr Karo das erste Mal mitnehmen zu können.
Besonders schön war es auch, dass Karo und meine Familie sich so wieder sehen konnten, erst das dritte Mal in fast drei Jahren, die wir zusammen sind. Ich finde das manchmal traurig, dass diese beiden wichtigen Teile meines Lebens (genauso übrigens mit meinen Freunden und Karo) so wenig Überschneidungspunkte haben, aber da ist die Entfernung einfach ein großes Hindernis. Umso schöner war es, dass es mal wieder geklappt hat.
Für mich war es eine absolut perfekte Zeit.

Eine Sache, zu der ich gern was sagen würde, ist, wie ich es insgesamt finde, mit jemandem zusammen zu leben, der so stark psychisch krank ist.
Im Vorfeld haben Karo und ich auch darüber geredet, dass ich sie vermutlich öfter mal "real" schlecht drauf erleben werde, als ich das bisher kenne. Das ist auch so, und das ist auch ungewohnt, aber trotzdem weiß ich ja, wie ich mit Karo generell in Momenten umgehe, wenn es ihr nicht gut geht, und da wir uns letzte Woche auch noch mal unterhalten haben darüber, was sie dann braucht und was ich dann brauche, ist das alles sehr gut machbar für mich.
Insgesamt nehme ich unsere Beziehung nicht als so ungewöhnlich im Alltag wahr. Für mich stehen die psychischen Krankheiten nur in einzelnen Situationen mal im Vordergrund, aber meistens sehe ich uns als ganz normales Paar. Es gibt Dinge, die für ein normales Paar vielleicht ungewöhnlich wären - zum Beispiel, dass mir Karo manchmal sagt, dass ich für sie zahlen oder bestellen soll, oder dass ich für sie wo anrufe, oder wir zusammen wo hingehen, weil das für sie alleine schwierig wäre -, aber diese Dinge fallen mir mittlerweile gar nicht mehr auf. Was mir noch auffällt ist, wenn es Karo tatsächlich grade sehr schlecht geht - da merke ich dann, was ungewöhnlich ist bei uns, und schwerer.
Aber in allen anderen Momenten ist für mich unsere Beziehung eine wie jede andere auch.
Obwohl sich der Blog hier immer um die Aspekte unserer Beziehung dreht, die mit psychischer Krankheit zu tun haben, ist das für mich nicht das, was bei uns generell im Vordergrund steht, sondern nur, was ich hier eben ausführlicher thematisiere.

Jetzt sind wir eigentlich schon mitten in der letzten Woche. Ich fahre erst am Dienstag oder Mittwoch, und am Sonntag habe ich Geburtstag, den ich noch mit Karo feiere. Ich habe ein bisschen Angst davor, wieder zu fahren, weil ich nicht weiß, ob es schwer wird. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wir gut damit klar kommen, wieder zurück zum Fernbeziehungsalltag zu gehen. Und vielleicht geht es ja öfter mal, eine Woche oder länger beieinander zu verbringen, das fände ich total schön.

Bis nächste Woche! ;)

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